100'000 D-Mark für ein Kilo: Gold bricht nicht nur im Euro-Vorläufer alle Rekorde
In den vergangenen Tagen hat Gold, völlig unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit, einen symbolträchtigen Rekord gebrochen: Ein Kilo Gold hat am Weltmarkt den Preis von 51'129.20 Euro erreicht. Warum ist diese krumme Zahl so bemerkenswert? Weil viele Deutsche bis heute noch in Deutscher Mark rechnen — und es sich bei dem Betrag umgerechnet um genau 100'000 DM handelt, denn zur Einführung des Euro wurde das Verhältnis 1 Euro = 1.95583 D-Mark unwiderruflich festgeschrieben.
Auch wenn seit fast 20 Jahren in Deutschland mit dem Euro bezahlt wird, trauern viele Bundesbürger der Deutschen Mark bis heute noch hinterher und rechnen Waren des täglichen Bedarfs von Euro in D-Mark um — nicht zuletzt wird so die tatsächliche Teuerungsrate im Alltag deutlich. Besonders in Krisenzeiten erinnern sich viele Deutsche an die Stabilität und weltweite Akzeptanz der Mark als einer der härtesten Währungen der Welt. Die Sorge ist, dass der Euro als europäische Gemeinschaftswährung durch eine gemeinsame Schuldenpolitik im Stil von „Corona-Bonds“ weiter an Wert und Sicherheit verliert. Es gibt nicht wenige Marktbeobachter, welche sogar ein Scheitern des Euro im Zuge der Corona-Krise für möglich halten.
Mit dem Sprung über die fiktive Marke von 100'000 DM hat der Goldpreis auch in Euro ein neues Allzeithoch erreicht und notiert am 16. April 2020 bei rund 1'580 Euro pro Feinunze — hierbei handelt es sich allerdings nur um den Weltmarktpreis. Für physisches Edelmetall werden massive Aufschläge fällig: Bei pro aurum ist der Kilobarren am Vormittag des 16. April 2020 für rund 52'900 Euro gelistet — dies wären rund 103'450 Deutsche Mark. Selbst während des Höhepunktes der bisherigen Finanzkrise wurde Gold nie zuvor so hoch gehandelt. Dies liegt vor allem an den Inflationserwartungen, welche sich aufgrund der expansiven Geldpolitik der Notenbanken sowie der milliardenschweren Geldgeschenke an Bürger und Banken in aller Welt ergeben.
Gold in vielen Währungen auf Allzeithoch
Der Vergleich des Goldpreises in Deutscher Mark könnte auf den ersten Blick nicht mehr zeitgemäß wirken; tatsächlich gibt er jedoch einen Eindruck von der Geldentwertung der vergangenen Jahrzehnte: 1980 erreichte der Goldpreis gegen D-Mark ein zwischenzeitliches Hoch mit rund 42'000 DM, welches erst 2008 während der Finanz- und Eurokrise überschritten wurde. Für den Gegenwert eines Kilobarrens Gold hätte man im Jahr 1980 das Spitzenmodell von Mercedes kaufen können — heute kostet ein vergleichbares Modell mit rund 150'000 Euro fast dreimal so viel. Mit anderen Worten: Der Goldpreis hat aus dieser Perspektive noch Luft nach oben. Auf der anderen Seite zeigt sich, wie unterbewertet das gelbe Edelmetall im Jahr 2002 war. Für knapp 10'000 Euro bekam man damals nicht einmal das Basismodell eines VW Golfs — aber ein Kilogramm Gold.
Neben Euro und Deutsche Mark notiert der Goldpreis inzwischen in den meisten Währung in der Welt auf einem Allzeithoch. In US-Dollar hat Gold noch Nachholbedarf, allerdings war der Sprung über die Marke von 1'700 US-Dollar ein erster wichtiger Schritt in Richtung neuer Rekordstände. Es dürfte allerdings nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Goldpreis sein bisheriges Allzeithoch von 1'908 US-Dollar erreicht (am 06.09.2011 auf Schlusskursbasis) und in der Folge sogar die Marke von 2'000 US-Dollar überspringt. Viele Investmentbanken haben zuletzt ihre Prognosen angepasst. Sie gehen davon aus, dass bei der Notierung von Gold in US-Dollar schon bald eine „zwei“ an erster Stelle steht.
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