Barren oder Münzen aus Gold? — wir klären auf
Wer sich für den Kauf von Kapitalanlagegold entschieden hat, liegt in puncto langfristige Vermögensabsicherung erst einmal „goldrichtig“. Bleibt nur noch eine Frage: Barren oder Münzen?
Was Anleger über die beiden Alternativen wissen sollten
Im Grunde genommen kann man eine Entscheidung für Barren oder für Münzen auch als eine Frage des Geschmacks bzw. der Ästhetik interpretieren. Viele Anleger bevorzugen zum Beispiel Goldmünzen, weil deren Äußeres sehr stark an Geld erinnert und deren Erscheinungsbild als ansprechender wahrgenommen wird. Grundsätzlich führt dies zwar zu einer erhöhten Fälschungssicherheit, führt aber zugleich zu höheren Herstellkosten und damit zu höheren Prämien gegenüber dem einen Materialwert. Weil die Produktionskosten bei Barren geringer ausfallen, bekommt man hier — bei identischem Feingewicht — in der Regel mehr Gold für sein Geld. Oder anders ausgedrückt: Der Preis pro Gramm fällt bei einem Barren günstiger aus als bei einer Münze der identischen Gewichtsklasse.
Barren und Münzen werden in der Regel in unterschiedlichen Gewichtseinheiten gehandelt. Bei Goldmünzen ist zum Beispiel die Feinunze (entspricht 31,1034768 Gramm) das Maß der Dinge. Am weitesten verbreitet sind Münzen mit dem Feingewicht von einer Unze, handelbar sind sie aber auch als halbe, Viertel- oder Zehntel-Unze oder für den „größeren Geldbeutel“ in den Gewichtsklassen zwei, fünf, zehn und 20 Unzen. Bei Barren dominiert hingegen ganz klar die Maßeinheit Gramm. Sie sind bei pro aurum in den Größen von einem, zwei, zweieinhalb, zehn, 20, 50, 100, 250, 500 und 1.000 Gramm erhältlich. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Barren gibt es zum Beispiel auch als Ein-Unzen-Barren und Goldmünzen sind selbst als Ein-Kilogramm-Version handelbar. Unabhängig von der Maßeinheit sollten Goldkäufer vor allem auf das Feingewicht achten, welches den reinen Goldanteil des jeweiligen Goldprodukts anzeigt. Goldmünzen wie zum Beispiel der weltberühmte „Krügerrand“ enthalten nämlich auch Kupfer, wodurch sie leicht rötlich glänzen. Durch das Beimischen des roten Industriemetalls werden sie nicht nur widerstandsfähiger gegen Kratzer, sondern auch etwas schwerer. Eine Krügerrand-Unzenmünze wiegt mit insgesamt 33,93 Gramm daher etwas mehr als eine Feinunze mit reinem Gold.
Besonders wichtiges Kriterium — der Preis pro Gramm
Anleger, die für ihre Euros möglichst viel Gold erhalten möchten, sollten darauf achten, einen möglichst geringen Preis pro Gramm Gold zu bezahlen. Mit der Division des Verkaufspreises durch das jeweilige Goldgewicht (in Gramm) weiß man relativ schnell, bei welchem Goldprodukt das Preis-Leistungs-Verhältnis besonders attraktiv ausfällt. Bei Goldbarren sind die Verhältnisse eindeutig: Je schwerer der Barren, desto günstiger der Preis pro Gramm. Bei Goldmünzen lässt sich diese Faustregel hingegen nicht anwenden. Hier bieten nämlich meist die Ein-Unzen-Goldmünzen älterer Jahrgänge den günstigsten Preis pro Gramm, da diese von Anlegern besonders stark nachgefragt werden. Weil Exemplare wie der Krügerrand (Südafrika), der Wiener Philharmoniker (Österreich), der Maple Leaf (Kanada) oder der American Eagle (USA) besonders beliebt sind, können sie aufgrund der enorm hohen Stückzahlen besonders kosteneffizient hergestellt werden.
Doch es gibt triftige Gründe, die vor allem für den Kauf von Krügerrand-Goldmünzen sprechen. Erstens: Der Krügerrand ist in der ganzen Welt bekannt und kann deshalb in nahezu jedem Land zu besonders attraktiven Rücknahmepreisen in die jeweilige Landeswährung eingetauscht werden. Damit erfüllt er im Grunde genommen die Funktion einer globalen Währung. Zweitens: Unter sämtlichen Goldmünzen gehört der Krügerrand regelmäßig zu den Münzexemplaren, die den günstigsten Spread (Differenz) zwischen An- und Verkaufspreisen bietet. Vereinfacht ausgedrückt zeigt diese Kennzahl an, wie stark der Goldpreis ungefähr steigen muss, um mit dem Goldmünzenkauf in die Gewinnzone zu gelangen. Im Februar 2020 war aufgrund der aktuellen Marktverhältnisse hier ein Wert von unter vier Prozent registriert worden. Wichtig zu wissen: Die niedrigsten Preise pro Gramm und die attraktivsten Spreads sind in der Regel bei hochgewichtigen Goldbarren von 250, 500 und 1.000 Gramm zu beobachten.
Nicht ausschließlich auf schwere Goldbarren setzen
Obwohl der Kauf relativ schwerer Goldbarren unter Renditeaspekten (siehe oben) durchaus Sinn ergibt, sollten Anleger diesem Reiz nicht blind erliegen. Grund: Sollte nämlich einmal die Notwendigkeit bestehen, Gold wieder zu Geld zu machen, können schwergewichtige Barren nur als Ganzes verkauft werden. Um Teilverkäufe durchführen zu können, sollte daher jedes Goldportfolio nicht ausschließlich mit schweren Barren „bestückt“ werden, sondern es sollten darin auch Leichtgewichte wie zum Beispiel Goldmünzen im Feingewicht von einer Unze zahlreich vertreten sein. Das Mischen verschiedener „Gewichtsklassen“ will aber wohlüberlegt sein. Bei Feingewichten unter einer Unze verschlechtern sich nämlich die beiden Kennziffern „Preis pro Gramm“ und „Spread“ zusehends. Tendenziell abzuraten wäre von Goldprodukten unter 20 Gramm, da hier die damit verbundenen Nachteile wie hoher Spread und hoher Grammpreis den Vorteil der besseren Teilbarkeit durch kleinere Stückelung überwiegen.
Wie so oft im Leben sollte man auch beim Kauf von physischem Gold in Form von Barren oder Münzen den „gesunde Mittelweg“ gehen. Deshalb wünschen wir Ihnen beim Bestücken ihres Goldportfolios ein „goldenes Händchen“.
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