China Panda im Jahr 2021: In der Kinderstube einer Investment-Legende
Der Herbst ist für Edelmetall-Anleger stets eine goldene Jahreszeit — denn es werden nicht nur die neuen Motive der Anlagemünzen aus Australien veröffentlicht, auch China präsentiert die neue Gestaltung seiner Panda-Münzen. Die prägefrischen Münzen aus dem Reich der Mitte werden hierzulande immer mit großer Spannung erwartet, denn der Panda hat sich zu einem beliebten Sammelgebiet entwickelt und wird auch bei Investoren stark nachgefragt. Und die Graveure der staatlichen „China Gold Coin Incorporation“ haben mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Im Jahr 2021 entführen die Chinesen die Fans der Panda-Münzen in die Kinderstube des knuffigen Tieres. Im dritten Jahr des Designzyklus ist ein Panda junges zu sehen, wie es in einem Baum klettert. Das Muttertier beobachtet sein Kind aufmerksam und glücklich. Der Entwurf stammt aus der Feder des Designers Tong Fang, der auch für die Gestaltung der Münzen des Jahres 2019 verantwortlich zeichnete. Damals war ein neugeborener Panda zu sehen. In den kommenden zehn Jahren möchte die China Gold Coin Incorporation den Lebensweg des Pandas von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter darstellen. Es ergibt sich also in den kommenden Jahren in einer vollständigen Kollektion ein aufwändig gestalteter Bilderbogen.
Panda-Münzen aus China haben sich seit dem Jahr 1982 zu einer wahren Investoren-Legende entwickelt. Damals steckte das moderne Edelmetall-Investment noch in den Kinderschuhen und die Chinesen versuchen, ein Stück vom wachsenden Bullion-Kuchen zu ergattern, den damals fast ausschließlich die Rand Refinery aus Südafrika beherrschte. Im ersten Jahr erschien der Panda nur in Gold und trug noch keinen Nennwert. Die Erstausgabe der Investment-Münze wurde sofort zum Erfolg und ab 1983 wurde der Panda auch in Silber ausgegeben. Für Investoren sind die Silber-Pandas allerdings erst ab dem Jahr 1989 in hoher Auflage geprägt worden, davor gelten die Jahrgänge als klassische Sammlermünzen.
Die Panda-Anlagemünzen sind ein faszinierender Spiegel der asiatischen Prägekunst und dokumentieren die Fortschritte, welche die Münzprägung in den vergangenen Jahrzehnten gemacht hat. Während die Pandas in den achtziger und neunziger Jahren noch in groben Konturen dargestellt wurden, ergänzten die Chinesen in den Folgejahren zahlreiche aufwändige Pflegetechniken. Inzwischen werden die Münzen mit einem Laser gravier und selbst kleinste Details wie einzelne Haare auf dem Fell des Tieres werden sichtbar.
Wie kaum eine andere Anlagemünze hat sich der Panda aus China in den vergangenen Jahrzehnten zu einem gesuchten Sammlerstück entwickelt. Einzelne Jahrgänge und nominale Werden zu einem Vielfachen des ursprünglichen Ausgabepreises gehandelt, weil die Auflagezahlen äußerst gering sind und die Nachfrage bei zahlungskräftigen Sammlern in Asien stark zugenommen hat. Zudem hat die Führung in Peking zuletzt die Möglichkeiten für die Bevölkerung erleichtert, in Gold und Silber zu investieren. Inzwischen wird das Edelmetall-Investment in China als oberste Bürgerpflicht in Werbekampagnen dargestellt und der Gold-Hunger erstreckt sich inzwischen auf die Mittelschicht.
In Deutschland hat der Panda dennoch bis heute einen Exotenstatus, weil sich die China Gold Coin Incorporation zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen hat: Seit dem Jahr 2016 werden die Münzen nicht mehr in der international gängigen Gewichtseinheit „Unze“ geprägt, sondern mit runden Gramm-Werten. Was eigentlich für deutsche Investoren eine Erleichterung bietet, hat viele Investoren verschreckt — völlig zu Unrecht, denn an der Seltenheit und Weltklasse-Prägequalität der Panda-Münzen hat sich nichts geändert. Und während hierzulande viele Investoren weiterhin zögerlich sind, kaufen Asiaten und Amerikaner jedes Jahr den Markt für Panda-Münzen in Rekordzeit leer.
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