Dirk Müller spricht über Crashgefahren, Gold und Silber
Eine verrückte Woche geht an den Edelmetallmärkten zu Ende — auch für erfahrene Investment-Experten wie Dirk Müller, auch bekannt als Mister Dax, gehörte die Achterbahnfahrt am Silbermarkt keinesfalls zum Alltagsgeschäft. Die Prognose von Dirk Müller zum Kampf zwischen Kleinanlegern und Hedgefonds rund um Silber ist aber klar: „Die Erfahrung zeigt, dass am Ende die Großen gewinnen. Es würde mich überraschen, wenn es diesmal anders ist.“ Müller stellt klar, dass er kein großer Freund der großen Hedgefonds ist, er erinnert aber: „Wenn die in Schwierigkeiten kommen, hat es Konsequenzen für alle.“ Dirk Müller wünscht sich stattdessen eine stärkere Überwachung durch die Regulierungsbehörden. Er weist darauf hin, dass frühere Großpleiten wie beispielsweise der Lehman-Bank dramatische Folgen auf die Realwirtschaft hatten — es könnte also zu einer Kettenreaktion kommen.
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Dirk Müller setzt sich im Gespräch mit pro aurum TV kritisch mit dem Kampf zwischen David und Goliath am Silbermarkt auseinander — und benennt schonungslos die Marktverzerrungen und direkten Manipulationen: Es sei erstaunlich, wie schnell die kleinen Handelsplattformen von der Leitung genommen worden — ausgerechnet an einem kritischen Moment, sodass die Dynamik des Angriffes auf Silber gebrochen wurde. Müller geht allerdings auch mit den Kleinanlegern hart ins Gericht: „Bei aller Begeisterung für die Kleinen — es ist der Straftatbestand der Kursmanipulation erfüllt. Wenn sich Menschen verabreden, einen Kurs zu manipulieren, dann ist das eine Straftat. Darüber sind sich viele gar nicht klar. Dieser Straftatbestand wurde eingeführt aus gutem Grund, weil so ein Wahnsinn die Finanzmärkte zerstört. Egal, ob man es gut oder schlecht meint.“
Der Investment-Profi drückt bei pro aurum TV seine Hoffnung aus, dass die Exzesse der vergangenen Tage als Warnung verstanden werden: „Diese Zockerbude oder dieses Schlachtfeld hat nichts damit zu tun, was die Menschen an den Finanzmärkten brauchen. Hier muss dringend aufgeräumt werden. Es braucht vielleicht eine Revolution, aber vor allem Regulierung.“
Im Gespräch mit pro aurum TV geht Dirk Müller auch auf das Rekordhoch im DAX ein, worauf eine kleine Korrektur folgte, die aber bereits verarbeitet scheint. Müller beschreibt eindrucksvoll die Chancen und Risiken des Jahres 2021: „Anfang des Jahres dachten wir: Es wird das beste Börsenjahr. Die Argumente sind logisch. Die Unsicherheit ist weg, ein toller US-Präsident Biden ist da, die Fed legt Nullzinsen bis Ende 2023 fest und verspricht, dass uns die nächsten zwei Jahre nichts passiert.“
Allerdings gebe es nach Einschätzung von Dirk Müller auch viele kritische Stimmen, die eine herbe Enttäuschung vorhersehen — und weitere Corona-Wellen, Lockdowns sowie einen riesigen Einbruch im Dienstleistungssektor. „Allein in Deutschland sind etwa 600.000 Jobs bedroht, der Zusammenbruch des Mittelstands steht bevor mit 50.000 Pleiten. Zudem ist unklar, ob die Impfungen wirken. Social Distancing wird erst einmal bleiben, wir werden vielleicht die nächsten Jahre damit leben müssen.“ Nach Einschätzung von Dirk Müller ist eine dramatische Neukalkulation von Unternehmensgewinnen nötig — es droht also unheimlich viel Ungemach und möglicherweise sogar die größte Blase der Finanzgeschichte: „Man sollte abgesichert sein“, unterstreicht Dirk Müller.
Kritisch setzt sich „Mister Dax“ auch mit der EZB auseinander. Das Vertrauen in die Schuldentragfähigkeit sei längst verloren, so Müller: „Es ist ein großer Onkel da, der alles bezahlt.“ Solange das Vertrauen in diesen Onkel da sei, stelle sich die Frage nach einem Zusammenbruch nicht. „Aber das ist das Problem, welches seit Jahrzehnten bekannt ist: Wenn die Notenbanken die Staaten durchfinanzieren, ist das der Anfang vom Ende.“ Aus diesem Grund hält Dirk Müller auch ein Investment in Gold und Silber für unverzichtbar. Bis vor wenigen Tagen sei der Kursverlauf „relativ langweilig“ gewesen, jetzt seien die Edelmetalle durch die Armee der Kleinanleger wieder im Fokus. „Grundsätzlich gehören die Edelmetalle physisch ins Depot“, empfiehlt Dirk Müller.
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