Finaler Rohstoffpreisausbruch bestätigt Goldfunktion als Inflationsseismograph

pro aurum Kilchberg ZH
3 min readNov 5, 2020

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Bildrechte: Luan Luan Rezende auf Pixabay

Neben den, im letzten Monatskommentar 08/2020 visualisierten, bestätigten Begleiterscheinungen des finalen Gold-Ausbruchs („Inflationsseismograph“-Ausschlag), kam nun, im Oktober 2020, der finale Ausbruch der Rohstoffpreise (siehe hierzu grünes Rechteck in Abbildung 1), was — mit einer Zeitverzögerung von sechs bis neun Monaten (transformiert über die Erzeugerpreise) — dann auch zur finalen Konsumentenpreisexplosion führen wird!

Abb. 1: Gleichgewichteter CRB Reuters Rohstoff-Index in USD (schwarz) versus Goldpreis in USD (gelb) von 01/1980 bis 10/2020
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold

Auch am strategischen Tief zum Jahrtausendwechsel lief der Goldpreis als „Inflationsseismograph“ den Rohstoffpreisen knapp 12 Monate voraus. Dieses Mal waren es sogar 18 Monate. Bereits am 03.11.2017 publizierten wir in unserem Marktkommentar „Rohstoffpreise bilden immer die letzte Blase eines Drei-Generationen-Zyklus“ hierzu folgendes:

„Neuerdings taucht der Begriff “Alles-Blase” in den Medien immer häufiger auf. Was hierbei jedoch vergessen wird, ist, dass es noch immer eine Anlageklasse, den Rohstoffsektor, als “Anti-Blase” gibt. Rohstoffpreise tauchten in der Geschichte, innerhalb eines Drei-Generationen-Zyklus, immer erst am Ende, als vierte epochale Blase auf! Es gibt eine allgemeine Lebensweisheit, die besagt, dass jede dritte Generation wieder von vorne beginnt. Bei einem durchschnittlichen Generationenabstand von zirka 25 Jahren, kommt man bei drei Generationen (Großeltern, Eltern, Kinder) auf etwa 75 Jahre. Also in jedem siebten Jahrzehnt (“Sabbat-Jahrzehnt”) kommt es zu politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, die dazu führen, dass das Publikum massive Vermögensverluste erleidet (“Massenenteignung”)…

…In jedem Sabbat-Jahrzehnt der vergangenen 300 Jahre tauchten, neben der jeweils epochalen Gesamtverschuldung (siehe hierzu bitte Abb. 2), immer vier “apokalyptische Reiter” — in Form von vier aufeinanderfolgenden Finanzmarktblasen — auf. Als erstes erschien die Aktienblase, gefolgt von einer Immobilien- und daraufhin erscheinenden Anleihenblase. Der letzte “Reiter” erschien dann immer in Form einer Rohstoffpreisblase, begleitet von extremer Währungsabwertung und großem Krieg (“Continentals”-Abwertung vor dem Unabhängigkeitskrieg, “Greenback”-Abwertung vor dem Sezessionskrieg, “Dollar”-Abwertung vor dem 2. Weltkrieg, “Globales QE” vor dem ?-Krieg).

Abb. 2: US-Gesamtverschuldung prozentual zum US-BIP von 1870 bis 2013
Quelle: sciencespeak, bearbeitet durch GR Asset Management

Betrachtet man den bisherigen strategischen Krisenverlauf, dann ist aktuell — nach der epochalen Aktienblase in 2000 und der ebenfalls einmaligen Immobilienblase in 2007 — der dritte “apokalyptische Reiter”, in Form einer historisch einmaligen Anleihenblase (historisch einmalig hohe globale Verschuldung), erschienen. Sichtbar wird der Substanzverlust seit dem Jahrtausendwechsel am Aktienmarkt und somit in der Realwirtschaft erst, wenn man nicht in USD, EUR oder YEN (ungedeckter Papierwährung), sondern in Unzen Gold bewertet (siehe hierzu die beiden divergierenden Kurslinien in Abbildung 3).

Abb. 3: S&P in USD (schwarz) versus S&P in oz GOLD (rot) von 01/1871 bis 10/2017
Quelle: GR Asset Management

Lesen Sie hier den gesamten Marktkommentar 10/2020

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