Folker Hellmeyer: Gold ist und bleibt ein solider Inflationsschutz
Die Inflation ist weiterhin das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Wie können Anleger reagieren? Folker Hellmeyer geht dieser Frage bei pro aurum TV nach. Und seine Antwort ist klar: „Schwierig“ sei die aktuelle Situation für Anleger.
Sehen Sie hier ein exklusives Interview mit Anlageprofi Folker Hellmeyer:
Im Gespräch mit pro aurum TV nimmt der Investment-Experte die einzelnen Anlageklassen regelrecht auseinander: Aktien seien in diesem Jahr keine gute Anlage gewesen: Der DAX ist von 16.000 Punkten gekommen und unter 13.000 Punkte gefallen. Neben der Geldvernichtung durch die Inflation gab es also zusätzlich einen Verlust durch die Kursentwicklung. Auch die Rentenmärkte waren keine gute Wahl: „Die Zinsen sind dramatisch hochgegangen“, betont Hellmeyer. Wer vor dem 24. Februar auf Anleihen gesetzt hat, sitzt nun auf hohen Kursverlusten aufgrund des Renditeanstiegs. Dazu kommt die Preisinflation von neun Prozent.
Die größten Verluste haben allerdings die Freunde von Kryptoanlagen — Folker Hellmeyer bezeichnet sie ausdrücklich nicht als Währung, weil sie keinen hoheitlichen Charakter haben — erlitten. Bitcoin und Co. haben dramatisch verloren. Doch eine Anlageklasse sticht hervor: Gold in Euro war der Inflations- und Krisenschutz des Jahres. Die Edelmetalle hätten zwar jüngst einen Schwächeanfall auf Dollarbasis erlitten. Gold hat auf Euro-Basis jedoch nicht verloren: „Edelmetalle haben sich vor dem Aspekt des Kaufkrafterhaltes gegenüber anderen Anlageklassen gut geschlagen“, resümiert Folker Hellmeyer.
Auch für das zweite Halbjahr ist der Experte negativ gestimmt. Ein Ende der Ukraine-Krise sei nicht zu erwarten, so Hellmeyer, der dennoch auf eine diplomatische Lösung hofft. Er weist jedoch darauf hin, dass die Folgen des Krieges für die Wirtschaft überschätzt werden: 2/3 der Weltwirtschaft seien gar nicht an den Sanktionen beteiligt, zudem geht es den wichtigen Weltmärkten wie beispielsweise der US-Wirtschaft blendend gut. Und auch die russische Wirtschaft kann sich überraschend gut behaupten.
Ganz anders sieht es dagegen in Europa aus. Folker Hellmeyer zählt auf, dass in Europa durch die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und durch die rekordhohe Inflation massive Wohlstandsverluste drohen. Dazu kommt ein historisches Handelsbilanzdefizit. Und auch der Arbeitsmarkt wackelt. Unterm Strich gibt es hierzulande keinen Anlass zur Entwarnung für die weitere Wirtschaftsentwicklung.
Im Gespräch mit pro aurum TV geht Folker Hellmeyer auch auf die weitere Entwicklung der Leitzinsen ein. Er glaubt nicht an eine reale Zinswende. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone sind die Notenbanker jedoch bereit, die Leitzinsen deutlich zu erhöhen. Die Stabilisierung der Wirtschaft steht dagegen nicht mehr im Mittelpunkt. Stattdessen wird eine Schwächung der Wirtschaft sogar in Kauf genommen und eine Rezession ist längst eingepreist, so Hellmeyer: „Ich erwarte, dass der nächste Zinsschritt der EZB bei 0,75 Prozent liegen wird“, stellt er klar. Die Preisinflation werde aber stets oberhalb des Leitzins-Niveaus liegen, sodass Sparer auch künftig schleichend enteignet würden.
Für die Edelmetalle ist Folker Hellmeyer auch künftig positiv gestimmt. Insbesondere die Länder, die sich aktuell nicht an den Russland-Sanktionen beteiligen, sind nach Beobachtung von Folker Hellmeyer äußerst positiv gegenüber Gold eingestellt und suchen nach einem Dollar-Ersatz — und diesen finden sie im gelben Metall.
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