Gold bietet generationenübergreifenden Kaufkrafterhalt
Das Jahr 2021 war von erheblichen Preissteigerungen gekennzeichnet — sowohl an den Aktienmärkten als auch bei der Lebenshaltung. Beim Inflationsschutz Gold hat sich dies bislang aber noch nicht positiv bemerkbar gemacht. Dennoch sollte niemand auf den Besitz von Gold verzichten.
Inflation auf dem höchsten Stand seit Dezember 1993
Laut Statistischem Bundesamt verteuerte sich im August der Verbraucherpreisindex um 3,9 Prozent p.a. und dessen harmonisierte Variante um 3,4 Prozent p.a. Eine noch höhere Inflation gab es letztmals im Dezember 1993 zu beklagen. Heute schmerzt die Inflation aufgrund der niedrigen Anleiherenditen aber deutlich stärker, schließlich notierte die Umlaufrendite damals zeitweise über sechs Prozent und stets über fünf Prozent p.a. Das heißt: Die inflationsbereinigten Realzinsen bewegten sich im deutlich positiven Bereich, so dass Anleger die damalige Teuerungsrate problemlos durch Anleiheinvestments kompensieren konnten. Heutzutage ist das genaue Gegenteil der Fall, da selbst bei Bundesanleihen mit 20 Jahren Laufzeit negative Renditen zu Buche schlagen.
Überproportional verteuert haben sich im August 2021 laut Statistischem Bundesamt Nahrungsmittel (+4,6 Prozent p.a.) und vor allem Energieprodukte (+12,6 Prozent). Als Grund für deren massiven Preisauftrieb nannte die Behörde das niedrige Preisniveau des Vorjahres (Basiseffekt), das Anheben der Mehrwertsteuer sowie die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe in Höhe von 25 Euro pro Tonne fossiler Brennstoffe. Übrigens: Diese Steuer soll sich bis zum Jahr 2025 auf 55 Euro mehr als verdoppeln.
Grundsätzlich trifft eine starke Geldentwertung die ärmeren Bevölkerungsschichten besonders hart. Bei wohlhabenden Bürgern, deren Vermögen vor allem auf Bargeld, Bankguthaben, Termingelder oder Staatsanleihen basiert, stellt die beschleunigte Inflation aber ebenfalls ein Problem dar. So erleidet zum Beispiel auf Basis der August-Teuerungsrate ein Bargeldbetrag von 100.000 Euro pro Jahr einen Kaufkraftverlust in Höhe von 3.900 Euro. Etwaige Strafzinsen auf Bank-Einlagen bzw. Negativrenditen deutscher Staatsanleihen wären bei dieser Berechnung noch gar nicht berücksichtigt.
Hier finden Sie die Pressemeldung des Statistischen Bundesamts zur Inflation im August.
Das große Problem von ungedecktem Fiat-Geld
Fiat-Währungen wie der Euro oder der Dollar haben derzeit ein großes Problem: Weil deren Zinsen die aktuellen Teuerungsraten nicht übertreffen, sind sie der Inflation bzw. Geldentwertung schutzlos ausgeliefert. Weil die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Zuge der zahlreichen Krisen auf null Prozent gesenkt hat und für Bankeinlagen einen Strafzins von aktuell 0,5 Prozent p.a. verlangt, sind bei angespartem Geldvermögen Kaufkraftverluste somit vorprogrammiert.
Wichtig zu wissen: Grundsätzlich basiert der Euro ausschließlich auf dem Vertrauen, dass man ihn auch in Zukunft gegen Waren oder Dienstleistungen eintauschen kann. Verglichen mit Gold, kann die Gemeinschaftswährung lediglich auf eine geringe Historie zurückblicken. Folgende Grundfunktionen sollte Geld stets erfüllen können: Zahlungs- bzw. Eintauschfunktion, Funktion als Wertmaßstab bzw. Recheneinheit sowie Werterhaltfunktion. Die letztgenannte extrem wichtige Funktion scheint angesichts der oben erläuterten Problematik derzeit stark gefährdet zu sein. Sollte das Inflationsniveau dauerhaft höher sein als das Zinsniveau stellt das Sparen von Geld keine sonderlich sinnvolle Strategie dar.
Diese inflationsbedingten Verluste lassen sich in der aktuellen Marktlage nur umgehen, wenn man Euros in andere Anlageklassen investiert. Dies hat allerdings zur Folge, dass das bei Geld existierende Inflationsrisiko in ein Preisrisiko eingetauscht wird. Da im Grunde genommen jede Anlageklasse dem Anstieg der Konsumentenpreise ausgesetzt ist, sollte ein Investment — gleich welcher Art — stets zum Ziel haben, durch Kurszuwächse und/oder Dividenden- bzw. Mieteinnahmen zumindest die Inflation zu übertreffen. Dass sich Gold im alltäglichen Wirtschaftsleben aus Praktikabilitätsgründen weder zum Tausch von Waren oder Dienstleistungen noch als Recheneinheit eignet, dürfte für jeden nachvollziehbar sein. Als Mittel zum Werterhalt gilt es aber insbesondere auf lange Sicht als unschlagbar.
Perfektes Beispiel für wirksamen Kaufkrafterhalt von Gold
Erfahrungsgemäß wirken sich die Energiepreise besonders stark auf die Entwicklung der Inflation aus. Im deutschen Verbraucherpreisindex nimmt zum Beispiel der Bereich Energie in Form von Strom, Erdgas, Heizöl und Kraftstoffe insgesamt mehr als zehn Prozent des Gesamtgewichts ein. Als wichtigster Rohstoff der Welt gilt seit vielen Jahrzehnten Öl, das in erster Linie in US-Dollar gehandelt und bewertet wird. Man kann den fossilen Energieträger aber auch in jeder anderen Währung angeben. Der unten aufgeführte Link vergleicht (in indexierter Form) die Entwicklung des Ölpreises in den Fiat-Währungen Dollar, Euro und Pfund und der altbewährten Krisenwährung Gold und erstreckt sich von Januar 1950 bis August 2021. Das Ergebnis könnte nicht eindeutiger sein: Während sich der fossile Energieträger in britischen Pfund — gefolgt von Dollar und Euro — innerhalb von über 50 Jahren besonders stark verteuert hat, tendierte die Bewertung pro Gramm Gold auf niedrigem Niveau und bei relativ geringen Schwankungen seitwärts.
Dieser Chart zeigt, warum Gold als langfristiger Inflationsschutz bestens geeignet ist.
Beim Vergleich von Geld mit Gold sollte aber auch ein anderer Aspekt stets berücksichtigt werden. Während nämlich Notenbanken die in Umlauf befindlichen Geldmengen unbegrenzt und mühelos erhöhen können, ist dies bei der Förderung von Gold nicht möglich. Um das seltene Edelmetall zu gewinnen, benötigt man die Produktionsfaktoren Arbeit, Energie und Kapital, und dies reichlich. In Kombination mit seiner Seltenheit erzeugt dies den hohen intrinsischen Wert von Gold und dessen globale Wertschätzung als Vermögenschutz über Generationen hinweg. Deutsche Anleger gelten weltweit als ausgesprochen risikoavers und inflationsverängstigt. Zugleich wird ihnen aber auch eine starke Affinität zu Gold nachgesagt. Dies dürfte vor allem auf die zahlreichen Währungsreformen sowie die Hyperinflation vor 100 Jahren und deren leidvolle Erfahrungen mit der Geldentwertung zurückzuführen sein dürfte. All dies scheint sich in das kollektive Gedächtnis deutscher Anleger regelrecht eingebrannt zu haben.
Unter orthografischen Aspekten unterscheiden sich Geld und Gold zwar nur durch einen kleinen Buchstaben, beim Vergleich beider Währungen treten allerdings extrem große Unterschiede zu Tage. Auf lange Sicht sollte man eher auf Gold als auf Geld vertrauen.
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