Gold & Co.: Neubewertung durch Corona!

pro aurum Kilchberg ZH
6 min readMay 11, 2020

--

Bildrechte: pro aurum

Die Corona-Krise hat auf einen Schlag aufgezeigt, wie schnell sich der wirtschaftliche Alltag für uns alle grundlegend zum Negativen verändern kann. Wer hätte noch Anfang des Jahres für möglich gehalten, in welchem Ausmaß Ängste um die Gesundheit und die wirtschaftliche Zukunft bzw. Existenz unser Denken bestimmen könnten? Auch der Goldmarkt steht nun vor einer neuen Zeitrechnung.

Kaufargumente verstärken sich

Bereits vor der Corona-Krise konnte man beachtliche Risiken im globalen Finanzsystem ausmachen. Man musste kein studierter Volkswirt sein, sondern lediglich seinen gesunden Menschenverstand benutzen, um folgende Erkenntnis zu erlangen: Auf lange Sicht kann die Verschuldungsorgie von Staaten und Unternehmen nicht gutgehen. Immer niedrigere Zinsen und negative Realzinsen haben dazu geführt, dass die Anlageklasse „Anleihen“ durch das Eingreifen der Notenbanken schlicht und ergreifend keinen Sinn mehr macht. Außerdem spiegeln die aktuellen Anleihepreise die Risiken der Schuldner auf keinen Fall adäquat wider. Durch die Corona-Krise wird diese Fehlbewertung aufgrund der damit verbundenen Rettungsmaßnahmen zusätzlich verstärkt.

Besonders beängstigend: Mittlerweile werden aus dem Nichts nicht mehr Milliarden, sondern Billionen von Dollars und Euros geschaffen. Robert Hartmann, Gründer von pro aurum, gibt zu bedenken, dass im Unterschied zur Finanzkrise 2008/2009 ein Großteil der Gelder in der Realwirtschaft ankommt. Er sagt: „Dies hat zur Folge, dass mehr Geld nun auf eine sinkende Gütermenge trifft. In der Schule habe ich gelernt, dass sich das inflationär auswirken wird.“

Eine inflationäre Tendenz kann man aber auch mit Blick auf die Anzahl bisheriger Krisen ausmachen. Notenbanken setzen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen von ungefähr zehn Jahren mit ihren jeweiligen Rettungsaktionen immer mehr Mittel ein, um das globale Finanzsystem bzw. die Weltkonjunktur vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Dabei werden immer mehr Anomalien geschaffen, die ohne ihre Einmischung sicherlich nicht entstanden wären. So weichen zum Beispiel folgende Indikatoren von ihren historischen Durchschnittswerten derzeit besonders deutlich ab: das Gold/Öl-Ratio, das Gold/Silber-Ratio, das Gold-Platin-Ratio oder auch die Bewertung der wichtigsten Aktienmärkte im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt der jeweiligen Länder. Dies alles erschwert die Entscheidung, wo Anleger ihr Kapital mittel- bis langfristig sinnvoll investieren können.

Fazit: Ein Goldinvestment dürfte angesichts ungelöster Probleme und wachsender Risiken weiterhin eine zeitlose und bewährte Alternative zu anderen Anlageklassen darstellen.

Edelmetallhandel in Zeiten von Corona

Im März erlebte der physische Edelmetallhandel „den perfekten Sturm“. Verantwortlich hierfür waren mehrere Faktoren. Erstens: Praktisch ohne Vorwarnung mussten von Amtswegen die großen Goldbarrenhersteller in der Schweiz, die immerhin rund 70 Prozent der globalen Goldförderung verarbeiten, ihren Betrieb einstellen. Zweitens: Bedingt durch die Pandemie gab es dramatische Einschränkungen im Flugverkehr, wodurch die Einfuhr der wichtigsten Bullionmünzen wie beispielsweise der Krügerrand (Südafrika), der Maple Leaf (Kanada) oder der American Eagle (USA) kaum mehr möglich war. Drittens: Außerdem explodierte die Nachfrage deutscher und europäischer Anleger im Zuge aufkommender Ängste und Risiken auf Rekordniveau.

In diesem Zusammenhang weist Robert Hartmann darauf hin, dass sich viele Händler zeitweise lediglich am Sekundärmarkt — und nicht wie üblich bei den Produzenten — mit Ware eindecken konnten. Zudem hätten sich die Refinanzierungssätze für Edelmetallleihen vervielfacht sowie die Frachtraten um den Faktor 10 bis 20 erhöht. Des Weiteren sei der Spread zwischen An- und Verkauf für eine Unze Buchgold in der Spitze auf knapp 100 Dollar angestiegen. Robert Hartmann erklärt: „Dies alles sind harte Kosten, die Edelmetallhändler an ihre Kunden weiterreichen mussten.“ Nach den Turbulenzen im März gibt der Edelmetallprofi aber vorsichtige Entwarnung und sagt: „Ich denke, dass wir bei den Aufgeldern den Höhepunkt überschritten haben. Nachdem die Barrenproduzenten in der Schweiz ihre Produktion teilweise wieder aufgenommen haben und die Volatilität etwas zurückgegangen ist, haben sich die Prämien für physische Barren und Münzen reduziert.“

Zudem hat sich im April und Mai die Orderflut deutlich nachgelassen, weil an den internationalen Aktienmärkten die Hoffnung auf ein Wiederhochfahren der Wirtschaft Optimismus die Risikoaversion zurückgedrängt hat. Dies verschafft dem Edelmetallhandel vor allem eines: Luft zum Durchatmen. Es ist aber davon auszugehen, dass über kurz oder lang bei Gold & Co. eine neue Kaufwelle einsetzen wird. Gründe hierfür gibt es zuhauf, schließlich sind Münzen und Barren aus Gold und Silber — im Gegensatz zu Geld und Anleihen — nicht beliebig vermehrbar. Da lediglich 10 bis 15 Prozent der Deutschen in diesen Edelmetallen investiert sind, gibt es zudem einen starken Nachholbedarf. Für Robert Hartmann hat die folgende These seit Jahrzehnten nichts an Strahlkraft verloren. Er konstatiert: „Gold und Silber gehören in jedes gut diversifizierte Portfolio, und zwar gänzlich unabhängig davon, ob man gerade in einer Krisenzeit lebt oder nicht. Physisches Gold ist nämlich nicht beliebig vermehrbar, beinhaltet kein Zahlungsversprechen und kann nicht von Dritten entwertet werden.“ Dies kann man als Alleinstellungsmerkmal interpretieren, das so für keine andere Anlageklasse gilt.

Glänzende Perspektiven für die Zukunft

Gegenwärtig notiert der Goldpreis bereits in sehr vielen Währungen nahe am Allzeithoch. Interessant zu wissen: Gegenüber dem Euro kostet Gold mehr als fünfmal mehr als zur Jahrtausendwende. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Euro gegenüber Gold seit damals rund 85 Prozent seines Werts eingebüßt hat. Edelmetallexperte Hartmann geht davon aus, dass sich daran aufgrund der erneuten Geldschwemme in Zukunft nichts ändern wird. Er sagt: „Ich erwarte irgendwann innerhalb der nächsten fünf Jahre einen exponentiellen Anstieg des Goldpreises, ähnlich dem von 1980. Danach sollte man die Party verlassen und wieder in Produktivkapital investieren.“ Außerdem stuft Hartmann Silber als deutlich unterbewertet ein und traut ihm in den nächsten Jahren eine starke Outperformance gegenüber Gold zu. So erreichte zum Beispiel das Gold/Silber-Ratio Mitte März ein Allzeithoch von über 125. Das bedeutet, eine Unze Gold entsprach dem Gegenwert von 125 Unzen Silber. Weil sich der Durchschnitt des Gold/Silber-Ratios in den vergangenen 20 Jahren zwischen 50 und 60 bewegt hat, verfügt Silber in der aktuellen Marktphase gegenüber Gold über enormes Outperformancepotenzial.

Für die kommenden Jahre sieht sich pro aurum gut gewappnet, auch den nächsten Sturm gut zu überstehen. Robert Hartmann ist sich sicher, dass wir in Zukunft von den Erfahrungen profitieren werden, die wir in den Extremsituationen während der Finanzkrise von 2008 bis 2011 und im Dezember 2019, kurz vor der Absenkung der Bargeldgrenze für anonyme Edelmetallkäufe in Deutschland, sowie vor allem in den vergangenen acht Wochen der Corona-Pandemie gesammelt haben. So haben wir zum Beispiel gelernt, unser Personal flexibel einzusetzen, damit unsere Kunden stets in Kontakt mit uns bleiben können. Außerdem nutzten wir unseren Newsroom um unsere Kunden über die allgemeine Marktlage und die konkrete Situation bei pro aurum auf dem Laufenden zu halten und somit einer Verunsicherung entgegenzuwirken. Aktuell sind wir übrigens dabei, unsere Goldlager wieder aufzufüllen, soweit dies die weiterhin angespannte Lage zulässt.

Viele Volkswirte und Kapitalmarktexperten sehen die Entwicklung in der Eurozone besonders skeptisch. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise war wenig übrig geblieben von Freizügigkeit und offenen Grenzen. Und was am Ende mit dem Euro passiert, dürfte auch keine ausgemachte Sache sein. „Whatever it takes“ war die Antwort des ehemaligen EZB-Chefs Mario Draghi auf die Frage, mit welchen Mitteln man den Euro retten werde. Ein Ende der finanziellen Repression ist im Zuge der jüngsten Krise in weite Ferne gerückt und das Risiko neuer „Folterinstrumente“ ist nicht von der Hand zu weisen — getreu dem Motto „Whatever it takes“.

Dadurch wird die Rechnung für künftige Generationen immer gigantischer. Wer den Euro nicht für unzerstörbar hält, sollte nicht nur über den Kauf von Gold, sondern auch darüber nachdenken, einen Teil seines Goldvermögens in der Schweiz zu verwahren und somit räumlich zu diversifizieren. Trotz der sehr starken Währung ist die Schweizer Wirtschaft robust, die Menschen liebenswert und was ganz wichtig ist: Hier gibt es noch ein Stück weit direkte Demokratie. Die Politik kann also nicht lange gegen das Volk regieren.

Immer aktuell informiert: Folgen Sie pro aurum

So verpassen Sie nichts mehr! Informationen und Chartanalysen, Gold- und Silbernews, Marktberichte, sowie unsere Rabattaktionen und Veranstaltungen.
Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

Der pro aurum-Shop

Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch

--

--

pro aurum Kilchberg ZH
pro aurum Kilchberg ZH

Written by pro aurum Kilchberg ZH

An- & Verkauf von Münzen, Medaillen, Gold, Silber. Verkauf von Gold, Silber, Platin, Palladium. Professionelle Beratung und Betreuung. proaurum.ch

No responses yet