Gold-Rallye wegen Corona-Sorgen: Banken erwarten neue Jahreshochs
Das neue Jahr ist gerade einmal zwei Monate alt, doch die Edelmetalle legen eine Rallye aufs Parkett, wie man sie lange nicht mehr gesehen hat: Rund 15 Prozent hatte Gold in Euro in diesem Jahr an Wert zugelegt, als die Börsen am Montag des 24. Februars mit massiven Verlusten von bis zu drei Prozent in den Handel gestartet waren.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Weißmetallen: Silber konnte sich mit rund neun Prozent ebenfalls erfreulich entwickeln. Platin liegt mit immerhin noch fünf Prozent weit abgeschlagen. Absoluter Spitzenreiter ist weiterhin Palladium mit rund 45 Prozent Wertzuwachs — wohlgemerkt in nur zwei Monaten.
Die Edelmetallhausse, die vor allem von der Sorge um den Coronavirus sowie mögliche Reaktionen der Notenbanken in Form von weiteren Zinssenkungen getrieben wird, sorgt derzeit auch bei Analysten für Extraarbeit: Viele Banken und Handelshäuser müssen ihre Prognosen für das Jahr 2020 anpassen. Einige Vorhersagen wurden bereits von der Realität eingeholt — so hatte beispielsweise die Schweizer Großbank UBS ein kurzfristiges Kursziel von 1.650 US-Dollar bekannt gegeben; nur wenige Tage später wurde diese Marke deutlich übersprungen.
Der Barrenfabrikant Heraeus hatte in seiner Edelmetallprognose für 2020 einen Goldpreis innerhalb einer Spanne von 1.400 bis 1.700 Dollar je Feinunze prognostiziert — bei einem Goldpreis von 1.680 US-Dollar am Morgen des 24. Februars 2020 wäre die Obergrenze des Prognosekorridors bereits erreicht. Die UBS hatte einen Goldpreis von 1.600 bis 1.650 US-Dollar auf Jahressicht prognostiziert.
Inzwischen haben manche Geldhäuser reagiert und neue Preisziele für das Jahr 2020 ausgegeben: Die Citigroup erwartet einen Goldpreis von bis zu 2.000 US-Dollar pro Feinunze und damit neue Allzeithochs innerhalb der kommenden zwölf bis 24 Monate (https://menafn.com/1099734759/Citigroup-believes-gold-could-top-2000-a-troy-ounce-in-the-next-12-to-24-months-Daily-Outlook). Die Citigroup-Analysten machen für einen perspektivischen Anstieg des Goldpreises vor allem die Politik der US-Notenbank verantwortlich. Zudem sieht die Citigroup größere Gefahren durch eine mögliche Rezession in den USA. Aus diesem Grund sei ein Vermögensschutz wie Gold wichtiger denn je.
Auch der einstige Gold-Kritiker Goldman Sachs (https://www.forexlive.com/technical-analysis/!/gold-to-rally-towards-1850-if-virus-lasts-into-q2-goldman-sachs-20200221) zählt inzwischen zu den Gold-Bullen: Für das zweite Quartal 2020 erwartet Goldman einen Goldpreis von bis zu 1.850 US-Dollar. Dabei spiele insbesondere die weitere Entwicklung des Coronavirus eine Rolle. Goldman Sachs befürchtet, dass sich die Epidemie zu einer Pandemie ausweiten könne. Hierbei seien deutlich größere konjunkturelle Risiken zu befürchten. Goldman Sachs hat mit seiner vorherigen Prognose einen äußerst guten Riecher bewiesen, denn im August sagte ein Vertreter des Investment-Hauses voraus, dass die Preise für Gold auf 1.600 US-Dollar innerhalb der nächsten sechs Monate steigen würden.
Bildrechte: © alexlukin / Fotolia
Der pro aurum-Shop
Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch