Historische Entwicklung: Goldpreis erreicht neues Allzeithoch in US-Dollar
Der Morgen des 27. Juli 2020 wird vielen Edelmetall-Anlegern noch lange in Erinnerung bleiben — denn wer nachts wach geworden und einen Blick auf die Kursgrafik von Gold werfen konnte, wurde Zeuge eines historischen Moments: Der Goldpreis übersprang um kurz vor vier Uhr morgens deutscher Zeit die Marke von 1.920 US-Dollar. Hier befand sich das historische Allzeithoch in US-Dollar, das aus dem Jahr 2011 datierte.
Obwohl viele Marktbeobachter befürchteten, dass Gold mehrere Anläufe benötigen würde, um diese Marke zu durchbrechen, marschierte der Goldpreis in den folgenden Stunden einfach weiter. Eine Stunde später stand die Notierung bereits bei 1.940 US-Dollar, bevor eine Konsolidierung und daraufhin eine Fortsetzung des Aufwärtstrends einsetzte. Gegen Mittag hat sich Gold bei 1.940 US-Dollar pro Feinunze stabilisiert.
Was in den nächsten Stunden und Tagen passiert, ist schwer absehbar. Normalerweise sollte der Goldpreis rund um die Marke von 1.950 US-Dollar konsolidieren und ein Rücksetzer wäre auf diesem Niveau in charttechnischer Hinsicht durchaus empfehlenswert. Doch dass sich Gold nicht an ein Drehbuch hält, das „normalerweise“ zu erwarten wäre, hat das gelbe Metall in den vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen. Aus diesem Grund kann es durchaus passieren, dass Gold direkt zur runden Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze springt — und die mittel- bis langfristigen Kursziele liegen sogar noch höher, nämlich bei 3000 Dollar (Bank of America) und 4.800 Dollar (Vermögensverwalter Incrementum).
Für den Gold-Boom machen Analysten mehrere Gründe aus: So hat der US-Dollar zuletzt ein frisches 22-Monats-Tief erreicht, außerdem haben sich die weltweiten Wirtschaftsaussichten weiter eingetrübt und die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken sorgt für weitere Inflationssorgen. Das vorläufig neue Allzeithoch liegt somit bei 1.944,42 US-Dollar je Feinunze — und der mittelfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt.
Auch wenn Edelmetallanleger hierzulande nicht in vollem Umfang vom neuen Allzeithoch bei Gold profitieren, weil der Euro gegenüber dem US-Dollar erstarkt ist, sendet Gold ein Zeichen der Stärke in die Finanzwelt aus. Und die Rendite des gelben Metalls kann sich sehen lassen, bis zum 27. Juli 2020 liegt sie bei rund 22 Prozent in Euro und 27 Prozent in US-Dollar. Gold ist somit einer der Investment-Gewinner des Jahres und zeigt seit Wochen keinerlei Anzeichen von Schwäche. Offenbar geraten immer mehr Anleger in Panik, die Fortsetzung der Hausse zu verpassen.
Der Sprung über das historische Allzeithoch, welches seit dem 6. September 2011 bestand, ist eine wichtige Wegmarke der „Edelmetallhausse 2.0“, die wohl noch lange nicht vorbei sein dürfte. Dass auch Gold noch Luft nach oben hat, lässt ein Blick auf die historischen Notierungen des Edelmetalls erahnen. Denn streng genommen ist die Marke von 1.920 US-Dollar, die bislang als Oberziel ausgegeben wurde, nur bedingt aussagekräftig. Im Januar 1980 wurde Gold zwischenzeitlich für 873 US-Dollar gehandelt, was inflationsbereinigt einem Stand von rund 2.700 US-Dollar entspräche.
Dass auch in US-Dollar noch in diesem Jahr neue Rekorde erreicht werden, hatten viele Anleger und Analysten erwartet. Für sie war diese Entwicklung längst überfällig, nachdem der Goldpreis in fast allen anderen Währungen der Welt neue Allzeithochs erreicht hatte. Auch in Euro ist Gold inzwischen so teuer wie nie zuvor in der Geschichte.
Bildrechte: ©iStockphoto/BackyardProduction
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