Negativzinsen für Privatkunden: Immer mehr Banken setzen auf Strafgebühr für vorsichtige

pro aurum Kilchberg ZH
3 min readJan 20, 2021

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Bildrechte: iStock.com/Business

Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr vielfältige Belastungen für weite Teile der Bevölkerung gebracht. Sparer in Deutschland setzen deshalb noch stärker als zuvor auf Sicherheit — und lassen sich durch die Negativzinsen schleichend enteignen: Der Wertverlust der Sparguthaben schreitet durch die negative Realverzinsung voran. Und inzwischen werden immer mehr Kontoinhaber mit Strafzinsen belegt.

Der „Berliner Kurier“ widmet sich dem „Minusgeschäft für Bundesbürger“ und berichtet, wie das Sparen inzwischen massiv bestraft wird. Die Boulevardzeitung zitiert eine Untersuchung des Internet-Vergleichsportals „Verivox“, wonach inzwischen 197 Banken und Sparkassen ihren Privatkunden Negativzinsen aufbrummen. Die Zusatzgebühr wird vor allem für Tagesgeld und insbesondere für höhere Summen fällig. Der Trend geht demnach eindeutig in Richtung Negativzins: Laut Berliner Kurier haben zwei Dutzend Kreditinstitute zum Jahreswechsel ein „Verwahrentgelt“ eingeführt.

Die Autoren der Studie sind alarmiert. Die Zeitung zitiert den Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier mit den Worten: „Die Negativzinswelle rollt mit unverminderter Wucht über das Land.“ Höhere Zinsen seien auch auf lange Sicht kein Thema, fast täglich dürften weitere Banken in den Kreis der Negativzinsnehmer einsteigen. Für die Untersuchung wurden rund 800 Banken und Sparkassen unter die Lupe genommen, ein Viertel der Geldhäuser setzt bereits auf Negativzinsen.

Die Kreditinstitute befinden sich durchaus in einer problematischen Situation. Sie müssen aktuell 0,5 Prozent Zinsen an die Europäische Zentralbank abführen, wenn sie dort Geld parken. Viele Banken und Sparkassen haben sich damit beholfen, dass sie zusätzliche Gebühren eingeführt haben, beispielsweise für Bargeldabhebungen oder für Überweisungen. In anderen Geschäftsfeldern ist die Luft offenbar dünn: Viele Deutsche halten ihr Geld im Krisenjahr zusammen und investieren nicht mehr in Immobilien, Aktien oder andere Anlageklassen, mit denen eine Bank noch etwas Geld verdienen könnte.

Rund um den Jahreswechsel wurden gleich mehrere Untersuchungen veröffentlicht, wonach die Sparquote in Deutschland auf einem Rekordhoch rangiert. Ein Großteil des Geldes bleibt jedoch lediglich auf dem Girokonto liegen und wird dort nicht verzinst. Und inzwischen werden verstärkt sogar klassische Girokonten mit Strafzinsen ausgestattet. Bankkunden sollten auch in den kommenden Monaten im Blick behalten, ob sich bei den Geschäftsbedingungen ihres Kontos etwas verändert. So ist es beispielsweise üblich, dass der Freibetrag, bis zu dem Geld kostenfrei verwahrt wird, gesenkt wird. Außerdem kann es vorkommen, dass ein bereits geltender Negativzins weiter in den negativen Bereich gedrückt wird. Eines steht fest: Sparer sind die großen Verlierer der Finanzkrise. Jahrzehntelang war ein Argument gegen Gold, dass es keine Zinsen einbringt. Man könnte nun mit Fug und Recht behaupten: Gold kostet keine Zinsen.

Weitere Beiträge zu diesem Thema:

https://www.t-online.de/finanzen/geld-vorsorge/sparen-finanzieren/id_86436282/negativzinsen-was-strafzinsen-fuer-sie-bedeuten.html

https://www.t-online.de/finanzen/news/unternehmen-verbraucher/id_89238976/grosse-uebersicht-diese-banken-erheben-seit-2021-strafzinsen.html

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