Polen, Russland, China: Notenbanken liefern sich ein Wettrennen um Gold
Auch wenn der Goldpreis zum Ende des Jahres 2021 nicht so recht vom Fleck kommen will, ist die Nachfrage nach dem gelben Metall gewaltig: Privatanleger kaufen so viel Gold wie schon lange nicht mehr und auch die Notenbanken greifen kräftig auf dem Weltmarkt zu. Unter den Goldkäufern sind auch Staaten, die auf der weltpolitischen Bühne sonst eher im Hintergrund agieren. So hat beispielsweise die polnische Notenbank bestätigt, dass sie im kommenden Jahr mindestens 100 Tonnen Gold kaufen möchte.
Das östliche Nachbarland der Bundesrepublik hatte bereits im Jahr 2019 für Furore gesorgt, als es die gleiche Menge an Gold auf dem Londoner Goldmarkt kaufte. Mit dem umfangreichen Kauf hat sich Polen auf der Liste der größten Goldreserven einige Plätze nach vorne geschoben. Aktuell liegt das polnische Staatsgold bei einer Gesamtmenge von 230 Tonnen. Im kommenden Jahr dürfte Polen durch den erneuten Zukauf von 100 Tonnen an prominenten Staaten wie dem Vereinigten Königreich und Österreich vorbeiziehen.
Im Gespräch mit einer polnischen Finanzzeitung hat Adam Glapiński, Präsident der polnischen Notenbank, ein leidenschaftliches Plädoyer für Gold gehalten. Er erklärte, dass Polen auf Gold setze, weil es auch dann noch seinen Wert behalte, wenn dem Finanzsystem „der Strom abgedreht werde“. Polen will sich offenbar gegen jegliche Eventualitäten absichern.
In diesem Jahr ist kein Monat vergangen, in dem nicht mindestens ein Land der Welt überraschende und umfassende Goldkäufe vermeldet hat. Es wurde im April 2021 bekannt, dass Ungarn seine Goldreserven verdreifacht hat. Auch Russland hat zuletzt wieder auf dem Goldmarkt eingekauft und hält inzwischen Gold im Gegenwert von rund 130 Milliarden US-Dollar. Und auch die Chinesen bauen ihre Goldreserven immer weiter aus, sie haben in den vergangenen 15 Jahren ohne Pause zugekauft.
Die Notenbanken pflegen zu Gold eine Hassliebe. Einerseits zählen die staatlichen Geld-Institute zu den treuesten Käufern von Gold auf dem Weltmarkt. Gleichzeitig halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach der Goldpreis durch fiskalpolitische Eingriffe gedrückt werden soll. Langfristig orientierte Anleger verstehen dieses vermeintliche Paradoxon jedoch als starkes Zeichen für Gold, denn die Notenbanken haben sicher kein Interesse daran, dass ihre Rücklagen zu stark an Wert verlieren. Böse Zungen behaupten sogar, dass die Eingriffe in den Goldmarkt lediglich den Zweck hätten, die eigenen Goldreserven zu einem günstigen Kurs auszubauen.
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