Silber, Platin und Palladium: Stehen die Weißmetalle auf der Abschussliste?
Ein Minus von 16 Prozent in Euro und 21 Prozent in US-Dollar bei Silber, ein Rückgang des Palladium-Preises von 15 Prozent in Euro und 20 Prozent in US-Dollar und ein Abschlag für Platin von fünf Prozent in Euro und zehn Prozent in US-Dollar — das Fazit nach dem Ende des dritten Quartals 2021 fällt verheerend aus. Die Weißmetalle stehen massiv unter Druck: Silber bewegt sich gefährlich auf die psychologische Haltemarke von 20 US-Dollar pro Feinunze zu, Palladium ist bereits unter 2.000 US-Dollar gerutscht. Viele Anleger fragen sich: Was ist mit den Weißmetallen los?
Der erste Grund für die Schwäche von Silber, Platin und Palladium liegt auf der Hand: Nachdem Gold als wichtigstes Edelmetall in den vergangenen Monaten verstärkt unter Druck stand, sind auch die Weißmetalle in den Abwärtssog geraten. Denn nachdem Gold als klassischer Inflationsschutz nicht von der steigenden Teuerungsrate profitieren konnte, griff der Pessimismus auch auf die sonstigen Edelmetalle über. Und wie es in der Vergangenheit fast immer der Fall war, verlieren Silber, Platin und Palladium überdurchschnittlich stark, wenn Gold unter Druck steht.
Bei Platin und Palladium gibt es zudem handfeste ökonomische Gründe: So freuen sich die Autohersteller einerseits über eine Rekordnachfrage nach ihren Produkten. Sie haben aufgrund des anhaltenden Chipmangels jedoch Probleme, diese Nachfrage zu bedienen. Somit können sie Hunderttausende Fahrzeuge weniger als geplant produzieren und in der Folgezeit sinkt die Nachfrage nach Platin und Palladium. Denn beide Metalle werden vor allem in der Fertigung von Katalysatoren verwendet.
Zudem fragen sich immer mehr Marktbeobachter bei Platin und Palladium, ob die Zunahme der Elektromobilität in Europa dazu führen könnte, dass auch auf lange Sicht die Nachfrage nur noch eine Richtung kennt: nach unten. Zwar wird das Bild auf deutschen Straßen von heute auf morgen nicht vollständig von E-Autos dominiert, doch der Trend geht eindeutig hin zur emissionsfreien Mobilität.
Bei der Einschätzung des jüngsten Preisrückganges sollten private Anleger auch bedenken, dass die Märkte für Platin und Palladium weniger liquide und deutlich kleiner sind als für Gold. Im Klartext: Wenige Marktteilnehmer können mit großen Orders den Preis beeinflussen.
Zu guter Letzt ist zu berücksichtigen, dass sowohl Silber als auch Platin und Palladium in diesem Jahr eine regelrechte Rallye hingelegt haben. Silber war kurz davor, die Marke von 30 US-Dollar zu überspringen und Palladium hatte kurzzeitig mehr als 3.000 US-Dollar pro Feinunze gekostet. Die Aufwärtsbewegung war eindrucksvoll, sie hat sich aber wohl doch zu schnell vollzogen.
Dass sich die Weißmetalle aktuell im Rückwärtsgang befinden, muss für Edelmetallanleger kein Ärgernis sein. Sie können sich jetzt zu günstigen Konditionen mit Silber, Platin und Palladium eindecken. Besonders attraktiv ist die Lage bei Palladium. Das weiße Metall hat in den vergangenen Monaten einen Wertrückgang erlitten, der in etwa dem Aufschlag durch die deutsche Mehrwertsteuer entspricht. Und Palladium hat gezeigt, dass es einen solchen Rückgang in kürzester Zeit wieder ausgleichen kann.
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