Sparquote und Geldvermögen der Deutschen auf Rekordhoch

pro aurum Kilchberg ZH
4 min readJan 11, 2021

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Laut einer aktuellen Analyse der DZ Bank soll im Jahr 2020 sowohl das Geldvermögen als auch die Sparquote der Deutschen auf ein Allzeithoch angestiegen sein. Das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte soll sich mittlerweile auf 7,1 Billionen Euro belaufen.

Private Haushalte sind reicher und sparsamer geworden

Damit wären Deutsche innerhalb eines Jahres — ungeachtet der massiven Corona-Restriktionen — um 393 Milliarden Euro reicher geworden. Nachdem die Sechs-Billionen-Euro-Marke erstmals im Jahr 2018 überwunden wurde, ging es mit der nächsten Billion relativ schnell, schließlich war Ende 2015 „lediglich“ ein Wert von 5,36 Billionen Euro gemeldet worden. Sehen lassen kann sich aber auch die von den DZ-Bankern für 2020 geschätzte Sparquote in Höhe von rund 16 Prozent, wobei der Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken BVR sogar einen Wert von 17 Prozent für möglich hält. Nur zur Erinnerung: Im Jahr 2019 belief sich die Sparquote auf 10,9 Prozent.

Der gestiegene Reichtum und die historisch hohe Sparneigung sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Dass in unsicheren Zeiten private Haushalte einen größeren Teil ihres Einkommens sparen, dürfte wohl ein nachvollziehbarer Reflex sein und daher niemanden sonderlich überraschen. Übrigens: In den vergangenen 30 Jahren war mit neun Prozent in den Jahren 2000 und 2013 am wenigsten gespart worden. Das aktuelle Rekordhoch ist zum einen auf die Angst vor Arbeitslosigkeit bzw. Kurzarbeit und zum anderen auf die Corona-Restriktionen zurückzuführen, die vor allem das Geldausgeben in der Gastronomie, im Einzelhandel und in der Reisebranche erschwert haben. Ein Teil des rekordhohen Geldvermögens ist aber auch auf die deutlich gestiegenen Aktienkurse zurückzuführen, schließlich haben diesseits wie jenseits des Atlantiks diverse Blue-Chip-Indizes bis Ende Dezember neue Allzeithochs markiert. Obwohl neben Aktien auch Fonds und Zertifikate Mittelzuflüsse verzeichnet haben, landete der größte Teil der Ersparnisse übrigens als Sichteinlage auf Giro- oder Tagesgeldkonten. Mit rund zwei Billionen Euro seien mittlerweile 28 Prozent des Geldvermögens der Inflation schutzlos ausgeliefert, da weder Zinsen noch Dividenden oder Wertsteigerungen eine Geldentwertung verhindern können.

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Vermögenszuwachs versus Schuldenexplosion

Aufgrund der ungleichmäßigen Vermögensverteilung innerhalb Deutschlands (wie auch im Rest der Welt) dürften die meisten Bundesbürger über den gestiegenen Reichtum bzw. die rekordhohe Sparquote der Deutschen nicht sonderlich erfreut sein. Grund: Sie befürchten nämlich, dass sie als Steuerzahler in den kommenden Jahren bzw. Jahrzehnten zur Kasse gebeten werden. Nur zur Erinnerung: Aktuell kauft die Europäische Zentralbank (EZB) Monat für Monat Anleihen im Volumen von 20 Milliarden Euro auf, damit die Staaten der Eurozone weiterhin Schulden zu „Vorzugskonditionen“ machen können. Zum Vergleich: Dieser Betrag entspräche bei einem Goldpreis von 1.900 Dollar einer Goldmenge von 400 Tonnen, wohlgemerkt pro Monat.

Während bei bundesdeutschen Privathaushalten für das Jahr 2020 ein Zuwachs des Geldvermögens um fast 400 Milliarden Euro erwartet wird, sollte man nicht vergessen, dass sich die Bilanzsumme der EZB im selben Zeitraum um 2.300 Milliarden auf über 7.000 Milliarden Euro erhöht hat. Nicht viel besser sieht es bei der Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland aus. Hier gab es auf Jahressicht bislang einen Anstieg um ungefähr 300 Milliarden auf fast 2.300 Milliarden Euro zu vermelden. Pro Kopf entspricht dies einem Wert von mehr als 27.000 Euro — Tendenz steigend.

Renaissance der Krisenwährungen

Das Jahr 2020 war aber nicht nur durch ein ausgesprochen dynamisches Wachstum von Schulden und Geldmengen, sondern auch durch ein stark gestiegenes Interesse an sicheren Häfen bzw. Krisenwährungen gekennzeichnet. „Newcomer“ wie Bitcoin & Co. tendierten zwar fulminanter nach oben als „Oldies“ wie Gold & Co. Ihr ganz großer Vorteil besteht darin, dass sie sich — im Gegensatz zu ungedeckten Fiat-Währungen — weder problemlos noch kostengünstig und schon gar nicht unbegrenzt vermehren lassen. Eigenschaften, die man beim Euro vergeblich sucht. Sowohl bei Edelmetallen als auch bei Kryptowährungen müssen Anleger auf Einkünfte wie Zinsen oder Dividenden verzichten. Ihr potenzielles Verlustrisiko ergibt sich ausschließlich aus den zweifellos vorhandenen Kursschwankungen. Dies bringt die finanzmathematische Risikokennzahl Volatilität (Kursschwankungsintensität) besonders gut zum Ausdruck. Beim traditionellen Krisen-, Vermögens- bzw. Inflationsschutz Gold weist zum Beispiel die historische 250-Tage-Volatilität derzeit einen Wert von 18,3 Prozent aus. Angesichts einer aktuellen Volatilität von 64 Prozent kann man einem Bitcoin-Investment ein mehr als dreifach höheres Verlustrisiko attestieren. Auch das Totalverlustrisiko bei dem von vielen Marktbeobachtern bereits zum „digitalen Gold“ gehypten Bitcoin um ein Vielfaches höher ausfallen. Fazit: Mit echtem Gold dürften besorgte Anleger höchstwahrscheinlich deutlich ruhiger schlafen.

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