Weißmetalle im Minus: Ist der Blues bei Silber, Platin und Palladium von kurzer Dauer?
Das Jahr neigt sich dem Ende zu — und es wird kurz vor Weihnachten und Silvester deutlich, dass 2021 als ein durchwachsenes Jahr für Edelmetall-Investoren in die Geschichte eingehen wird. Silber stand Ende November mit minus drei Prozent in Euro und minus elf Prozent in US-Dollar deutlich niedriger als zu Jahresbeginn, Platin hat in diesem Jahr in Euro kaum dazugewonnen und in US-Dollar sogar rund neun Prozent verloren. Die schlechteste Performance hat 2021 ausgerechnet ein Investment-Superstar hingelegt: Palladium ist in Euro satte 14,10 Prozent und in US-Dollar sogar 20 Prozent günstiger als im Januar. Auch wenn sich diese Zahlen bis zum Jahresende noch geringfügig verändern können, steht fest: Es war kein gutes Jahr für die Weißmetalle.
Die Schwäche des Jahres 2021 lässt sich bei genauerer Betrachtung jedoch leicht erklären: Nachdem Gold als wichtigstes Edelmetall in den vergangenen Monaten verstärkt unter Druck stand, sind auch die Weißmetalle in den Abwärtssog geraten. Gold konnte trotz seines guten Rufes als klassischer Inflationsschutz nicht von der steigenden Teuerungsrate profitieren, woraufhin der Pessimismus auch auf die sonstigen Edelmetalle übergriff. Und wie es in der Vergangenheit fast immer der Fall war, verlieren Silber, Platin und Palladium überdurchschnittlich stark, wenn Gold unter Druck steht.
Bei Platin und Palladium gibt es zudem handfeste ökonomische Gründe: So freuen sich die Autohersteller einerseits über eine Rekordnachfrage nach ihren Produkten. Sie haben aufgrund des anhaltenden Chipmangels jedoch Probleme, diese Nachfrage zu bedienen. Somit können sie Hunderttausende von Fahrzeugen weniger als geplant produzieren und in der Folgezeit sinkt die Nachfrage nach Platin und Palladium. Denn beide Metalle werden vor allem in der Fertigung von Katalysatoren verwendet. Und ab Oktober sowie November wurde von Tag zu Tag immer deutlicher, dass die Corona-Pandemie noch lange nicht überstanden ist. Die Folge: Die Sorgen um einen zweiten Corona-Crash an den Finanzmärkten zog auch die Weißmetalle herunter, die vor allem in der Industrie gefragt sind.
Zudem fragen sich immer mehr Marktbeobachter bei Platin und Palladium, ob die Zunahme der Elektromobilität in Europa dazu führen könnte, dass auch auf lange Sicht die Nachfrage nur noch eine Richtung kennt: nach unten. Zwar wird das Bild auf deutschen Straßen von heute auf morgen nicht vollständig von E-Autos dominiert, doch der Trend geht eindeutig hin zur emissionsfreien Mobilität.
Märkte für Platin und Palladium sind weniger liquide
Bei der Einschätzung des jüngsten Preisrückganges sollten private Anleger auch bedenken, dass die Märkte für Platin und Palladium weniger liquide und deutlich kleiner sind als für Gold. Im Klartext: Wenige Marktteilnehmer können mit großen Orders den Preis beeinflussen. Dieser Effekt ist vor allem bei Platin und Palladium ausgeprägt, während Silber sehr sensibel auf Veränderungen der Stimmung in der Wirtschaft reagiert.
Zu guter Letzt ist zu berücksichtigen, dass sowohl Silber als auch Platin und Palladium in diesem Jahr zwischenzeitlich eine regelrechte Rallye hingelegt haben und auf hohen Niveaus standen. Silber war kurz davor, die Marke von 30 US-Dollar zu überspringen und Palladium hatte kurzzeitig mehr als 3.000 US-Dollar pro Feinunze gekostet. Die Aufwärtsbewegung war eindrucksvoll, sie hat sich aber wohl doch zu schnell vollzogen — und die Fallhöhe war groß, weshalb die Minus-Werte so eindrucksvoll ausfallen.
Für Edelmetallanleger muss es jedoch kein Ärgernis sein, dass sich die Weißmetalle aktuell im Rückwärtsgang befinden. Sie können sich jetzt zu günstigen Konditionen mit Silber, Platin und Palladium eindecken. Besonders attraktiv ist die Lage bei Palladium, denn das weiße Metall steht sowohl in Euro als auch in US-Dollar mit einem zweistelligen Prozentwert im Minus. Dieser Wertrückgang entspricht in etwa dem Aufschlag durch die deutsche Mehrwertsteuer. Und Palladium hat gezeigt, dass es einen solchen Rückgang in kürzester Zeit wieder ausgleichen kann.
Für alle Investoren, die jetzt in Silber oder Platin sowie Palladium investieren möchten, gibt es ein paar Tipps und Kniffe, mit denen die Rendite leicht optimiert werden kann: Wer die Mehrwertsteuer bei Silber völlig legal umschiffen möchte, sollte sich die sogenannten „differenzbesteuerten“ Münzen genauer ansehen. Und Platin sowie Palladium können über das Zollfreilager von pro aurum steuerfrei gehandelt werden. So profitieren Anleger von einer möglichen Gegenbewegung bei den Weißmetallen ab dem ersten Prozent und müssen nicht darauf warten, dass der Mehrwertsteueraufschlag ausgeglichen wird.
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