Wichtigster Währungshüter der Welt: Die Inflation wird bleiben

pro aurum Kilchberg ZH
3 min readDec 6, 2021

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Bildquelle: stock.adobe.com / ©chairboy

Viele Monate wollten es die Notenbanker und die meisten Marktanalysten nicht wahrhaben, doch inzwischen ist es amtlich: Die Inflation ist offenbar alles andere als eine vorübergehende Erscheinung. Das hat der US-amerikanische Notenbankpräsident Jerome Powell am Dienstag klargestellt. Der mächtigste Währungshüter der Welt hat bekräftigt, dass er auch im kommenden Jahr nicht mit einer schnellen Entspannung der Steuerungsrate rechnet. Er geht davon aus, dass auch die neue Coronavirus-Variante zu einer zusätzlichen Teuerung führen könnte.

Entgegen der Einschätzung des Fed-Präsidenten haben viele Ökonomen darauf gesetzt, dass in den kommenden Monaten eine wirtschaftliche Erholung und auch eine Abkühlung der Inflation einsetzen würden. Dies ist nach Darstellung von Jerome Powell jedoch unrealistisch. Er betonte bei einer Pressekonferenz am Dienstag ausdrücklich, dass es nicht mehr angebracht sei, die Inflation als vorübergehend zu bezeichnen.

Als Reaktion auf die anhaltend hohe Inflationserwartung will die US-Notenbank offenbar ihre Anleihekäufe schneller reduzieren als geplant, um der Schere zwischen den niedrigen Leitzinsen und der hohen Teuerungsrate gegenzusteuern. Offenbar soll bereits bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed am 14. und 15. Dezember die Rücknahme der Anlagekäufe beschleunigt werden. Ursprünglich sollte dies erst bis Mitte 2022 abgeschlossen sein.

An den Finanzmärkten hat die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA für neuerliche Turbulenzen gesorgt. Die Aktienmärkte gingen kurz danach in die Knie. Denn es war gemeinhin erwartet worden, dass die Zinswende durch Corona noch lange in die Zukunft geschoben werde. Die Fed ist aber offenbar nicht mehr bereit, weitere Eskalationen der Corona-Krise durch zusätzliche Finanzspritzen zu bekämpfen und weiteres Geld in die Märkte zu pumpen.

Überraschenderweise gerät auch Gold nach den Aussagen des Fed-Präsidenten unter Druck. Dies ist auf den ersten Blick verwunderlich, weil sich auch die US-Notenbank keine nachhaltige Zinswende leisten kann. Ein paar kosmetische Zinsschritte um 0,25 oder 0,5 Prozentpunkte werden weiter zu einer massiven negativen Realverzinsung führen, wenn die Inflation in den USA zwischen fünf und sechs Prozent liegt. Es ist also weiterhin ein starker Inflationsschutz wie Gold erforderlich, um die schleichende Enteignung von Sparern zu bekämpfen.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Verbraucherpreise auch in der Eurozone im November weiter gestiegen sind. Die Inflation liegt in der Eurozone aktuell bei 4,9 Prozent. Getrieben wird die Teuerungsrate vor allem durch die Energiepreise. Im Vormonat lag die Inflation noch bei 4,1 Prozent und erwartet wurde für den November eine Inflationsrate von 4,5 Prozent. In Deutschland ist die Inflation im November sogar auf 5,2 Prozent gestiegen, nach Einschätzung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung liegt die Teuerungsrate bei der Berechnungsgrundlage der Europäischen Zentralbank sogar bei sechs Prozent — Sparer werden also künftig noch stärker durch das Nullzins-Zeitalter belastet.

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