Wissenswertes über den Goldpreis

pro aurum Kilchberg ZH
6 min readJul 13, 2020

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Den „einzigen und wahren“ Goldpreis gibt es im Grunde genommen gar nicht. In der globalen Finanzwelt gilt zwar häufig der Preis pro Feinunze in Dollar als das Maß der Dinge, doch außerhalb des Dollarraums ist für Anleger vor allem der Preis in der jeweiligen Landeswährung besonders wichtig.

Goldpreise wie „Sand am Meer“

Im Internet findet man unter www.goldprice.org die Goldpreise pro Feinunze, Gramm oder Kilogramm in mehr als 150 Währungen inklusive jährlicher Performancedaten (ab 2005) für neun besonders wichtige Devisen. Der Goldpreis in Lokalwährungen reagiert zwar besonders stark auf die in Dollar bemessene Preisbewegung, der Währungseinfluss — insbesondere auf lange Sicht — sollte aber auf keinen Fall unterschätzt werden.

Am stärksten verbreitet ist in der Finanzwelt der in Dollar notierte Goldpreis pro Feinunze (31,1 Gramm), während europäische Anleger vor allem auf den Unzenpreis in Euro achten. Weil viele physisch hinterlegte und börsennotierte Gold-Finanzprodukte (z.B. Xetra-Gold, Euwax-Gold) den Wert von einem Gramm Gold abbilden, hat die Goldpreisangabe pro Gramm an Akzeptanz gewonnen. Gehandelt wird Gold rund um die Uhr, montags bis freitags. In Asien spielen die Shanghai Gold Exchange und die Tokyo Commodity Exchange eine wichtige Rolle, während in Europa die London Bullion Market Association (LBMA) als wichtigster Handelsplatz fungiert. Daneben gilt aber auch die US-Terminbörse Commodity Exchange als wichtiger Handelsplatz.

Beim Handel von Goldbarren und -münzen gibt es keine einheitlichen Preise, weil zum Beispiel Münzen in verschiedenen Gewichtseinheiten von einem Gramm bis zu einem Kilogramm gebraucht oder prägefrisch erhältlich sind. Außerdem kann jeder Edelmetallhändler seinen „eigenen Preis“ für die jeweilige Variante ansetzen. Der Preis muss natürlich marktkonform sein muss, da der Edelmetallhändler sonst gegenüber dem Wettbewerb nicht mithalten kann und somit auch keine Umsätze generieren kann. Bei Sammlermünzen wirken sich zudem deren Seltenheit und der Erhaltungszustand auf den Preis der Exemplare aus.

Wichtig zu wissen: Die Maßeinheit Feinunze bezieht sich nur auf den Goldanteil. Da bspw. den besonders beliebten Krügerrand-Goldmünzen zur Verbesserung der Robustheit ein Kupferanteil beigemischt wurde, weisen diese einen Feinheitsgrad von 916,6 Tausendstel aus. Aus diesem Grund fallen sie etwas größer und schwerer aus als Goldmünzen, die über eine Feinheit von 999 Tausendstel verfügen.

Goldpreise können stark variieren

In der Finanzwelt wird Gold vor allem in zwei Kategorien eingeteilt: Papiergold und physisches Gold. Am wirksamsten geschützt sind Anleger zweifellos durch den persönlichen Besitz von Goldbarren oder Goldmünzen, während ein Goldinvestment in Form eines Wertpapiers stets ein Kontrahentenrisiko und somit ein Totalverlustrisiko beinhaltet. In der Praxis fällt das tägliche Handelsvolumen von Goldbarren und -münzen erheblich niedriger aus als die Umsätze bei Futures und Optionen auf Gold. Allerdings sollte man sich stets darüber bewusst sein, dass die hier gehandelten Goldmengen lediglich auf dem Papier existieren. Außerdem kann es in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktlage zu erheblichen Differenzen zwischen den Preisen für physisches Gold und den Preisen von Papiergold kommen.

Wichtig: Stets das Aufgeld im Auge behalten

Beim Kauf eines bestimmten Goldprodukts in physischer Form hängt dessen Preis vor allem vom jeweiligen Feingewicht ab. Eine besonders aussagekräftige Kennzahl stellt beim Goldkauf vor allem das Aufgeld dar, welches den Aufpreis gegenüber dem reinen Materialwert anzeigt. Beim mehrwertsteuerbefreiten Kauf von Kapitalanlagegold sollten sich Anleger darüber bewusst sein, dass sich Barren und Münzen durch ihre Produktionskosten unterscheiden. Dabei gilt: Barren sind in der Produktion günstiger als Münzen. Bei identischem Feingewicht führt dies dazu, dass Barren ein attraktiveres Aufgeld als Münzen aufweisen. Beim Barrenkauf fällt dadurch der Preis pro Gramm etwas günstiger aus. Das heißt: Besonders hohe Aufgelder führen zu einem besonders hohen Preis pro Gramm und sollten daher vermieden werden.

Sinnvolles Stückeln von Goldvermögen

Gold wird von Privatinvestoren meist in den Gewichtsklassen von einem bis 1.000 Gramm erworben, wobei mit beiden Extremwerten sowohl Vor- als auch Nachteile einhergehen. Vereinfacht ausgedrückt kann man nämlich sagen: Je schwerer ein Goldprodukt, desto niedriger fällt der prozentuale Anteil der Herstellkosten am Verkaufspreis und damit auch das Aufgeld aus. Mit dem Erwerb eines Ein-Kilogramm-Goldbarrens erhält man aufgrund des niedrigen Aufgelds zwar am meisten Gold für sein Geld, über eines sollten sich die Käufer aber stets bewusst sein. Bei Liquiditätsbedarf muss dieser komplett verkauft werden. Um Teilverkäufe möglich zu machen, sollte ein Goldvermögen aus möglichst vielen Münzen und Barren mit unterschiedlichem Gewicht bestehen. In normalen Marktphasen bewegen sich zum Beispiel die Aufgelder bei Stückelungen ab einem Gewicht von einer Unze im akzeptablen Bereich.

Aus folgendem Grund sollten Anleger von einer Aufteilung des Goldvermögens in besonders kleine Stückelungen absehen: Ein-Gramm-Barren weisen zum Beispiel ausgesprochen hohe Aufgelder von über 20 Prozent auf. Wer unmittelbar nach dem Kauf eines solchen Barrens diesen sofort wieder veräußern würde, hätte einen sofortigen Verlust von 20 Prozent zu beklagen. Unter Renditeaspekten macht ein solches Goldinvestment daher keinen Sinn.

Auf möglichst niedrigen Spread achten

Eine andere Kennzahl spielt bei physischen Goldinvestments ebenfalls eine wichtige Rolle — die Differenz zwischen Verkaufs- und Rücknahmepreisen (Spread). Sie beeinflusst — wie das Aufgeld auch — die potenzielle Renditechance des Goldinvestments. Dabei gilt: Je höher der Spread, desto geringer das Renditepotenzial.

Bei der Kennzahl Spread kann man folgende Zusammenhänge feststellen: In der Regel sinkt (steigt) mit zunehmendem (abnehmendem) Gewicht eines Barrens oder einer Münze die Differenz zwischen Verkaufs- und Ankaufspreis. Goldkäufer sollten daher auf möglichst geringe Spreads achten. So weist zum Beispiel ein 1.000-Gramm-Goldbarren in normalen Marktphasen einen Spread von ungefähr zwei Prozent auf, während diese Kennzahl bei einem Gewicht von einem Gramm deutlich über 20 Prozent liegen kann.

https://proaurum.ch/gold/goldbarren

Grundsätzlich gelangen Anleger beim Kauf eines schweren Goldbarrens Anleger aufgrund des niedrigeren Spread erheblich schneller in die Gewinnzone als dies bei einem relativ leichten Barren der Fall wäre. Dies heißt aber nicht, dass man diese Bewertungskennzahl zum alleinigen Entscheidungskriterium definieren sollte. Auf keinen Fall sollte sie allerdings als Argument gegen kleine Stückelungen fungieren. Wer nämlich ausschließlich Goldprodukte mit attraktivem Spread, also hochgewichtige Produkte besitzt, ist im Falle eines eintretenden Liquiditätsbedarfs stets gezwungen, diese „am Stück“ zu verkaufen. Selbst dann, wenn lediglich ein relativ geringer Kapitalbedarf existieren sollte.

Tipp für die Praxis: Ein Edelmetallportfolio sollte unbedingt Goldmünzen bzw. -barren Im Gewicht von einer Feinunze enthalten. Bei Goldprodukten unter 20 Gramm kompensieren die mit dem hohen Spread und dem hohen Preis pro Gramm verbundenen Nachteile die Vorteile (bessere Fungibilität), die sich aus der kleineren Stückelung ergeben.

Hinweis in eigener Sache: Häufig betrachten Anleger den Spread fälschlicherweise als Gewinnmarge des Edelmetallhändlers. Da ein Großteil der verkauften Goldprodukte bei den Herstellern von Barren und Münzen zu deren Verkaufskursen bestellt werden muss, beinhalten die Spreads zum Beispiel Frachtkosten, Refinanzierungskosten für Edelmetallleihen sowie Absicherungskosten für Preis- bzw. Volatilitätsrisiken. Dies führt dazu, dass Produzenten in Krisenzeiten gezwungen sind, aufgrund steigender Kosten ihre Aufgelder anzuheben. Das wirkt sich negativ auf die Gewinnmargen der Händler aus. Kaufen Edelmetallhändler wie pro aurum Münzen und Barren direkt von Ihren Kunden an, ist der Einstandspreis teils deutlich geringer als der Preis, der für die gleiche Ware an Produzenten bezahlt werden müsste. Aber diese Konstellation wird vor allem in Zeiten einer Kaufpanik, wie wir sie in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder erlebt haben, selten eintreten. In solchen Marktphasen bekommt pro aurum weniger als 5% der nachgefragten Münzen und Barren von Privatkunden angeboten und muss folglich nahezu alle Edelmetalle bei Produzenten oder im Sekundärmarkt zu höheren Preisen beschaffen.

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Written by pro aurum Kilchberg ZH

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