World Platinum Investment Council: Platin-Nachfrage bleibt auf Rekordniveau
Platin ist weiter auf der Überholspur — und dieses Bild trifft nicht nur sprichwörtlich zu: Die Automobilindustrie wird in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Platin befeuern, wie der „World Platinum Investment Council“ mitteilt. Laut einem Bericht des Branchenverbandes wird die Nachfrage nach Platin in diesem Jahr um 25 Prozent auf fast drei Millionen Unzen wachsen.
Nachhaltiger Schaden durch Corona ist zumindest im Hinblick auf die Nachfrage nicht entstanden — sie liegt fünf Prozent über dem Niveau vor der Pandemie. Es ist zu erwarten, dass im Jahr 2021 die höchste Platin-Nachfrage seit 2018 erzielt wird — selbst wenn die Prognose zutrifft, dass die Produktion von leichten Nutzfahrzeugen um rund 1,1 Millionen Einheiten unter dem Niveau vor der Pandemie liegen wird.
Der World Platinum Investment Council (WPIC) erklärt in seinem aktuellen Marktbericht, dass für diese starke Nachfrageerholung vor allem die Auswirkungen der verschärften Emissionsgesetzgebung sowohl in Europa, aber auch in China entscheidend sind, die zu einer höheren Platinauslastung sowohl bei leichten als auch bei schweren Nutzfahrzeugen führen.
Der WPIC weist darauf hin, dass Platin besonders in Emissionskontrollsystemen zum Einsatz kommen. In Europa hat der „Diesel-Skandal“ dazu geführt, dass der Fokus verstärkt auf die Reduzierung von Stickstoffoxiden gerichtet wird. Dabei wird mehr Platin pro Katalysator zur Umwandlung von Stickoxid in Stickstoffdioxid benötigt.
Der Council verweist zudem auf eine Studie des Katalysatorenherstellers Johnson Matthey, der erwartet, dass die Platingruppenmetalle auch in China massiv an Nachfrage gewinnen werden, weil auch in Asien das Umweltbewusstsein zunimmt.
Für Platin spricht aus Sicht des „World Platinum Investment Council“ ein weiterer Grund: Die Knappheit auf dem Palladiummarkt hat dazu geführt, dass der einstige Platin-Ersatz eine steile Wertentwicklung hingelegt hat. Er liegt inzwischen massiv oberhalb des Platinpreises und erhöht den finanziellen Anreiz zur Substitution — der Abstand zwischen dem Preis für Platin und Palladium ist von 1.060 US-Dollar pro Feinunze im Jahr 2019 auf rund 1.900 US-Dollar im Jahr 2020 gestiegen: „Infolgedessen wurde die Substitution von Platin durch Palladium weiter beschleunigt, obwohl die Substitution bei bestehenden Fahrzeugmodellen ein langsamer, wirtschaftlich weniger attraktiver Prozess sein kann“, heißt es im Bericht des World Platinum Investment Council. Die Experten verweisen auf Branchenteilnehmer, die prognostizieren, dass bis 2025 bis zu 1,5 Millionen Unzen zusätzliches Platin jährlich verwendet werden könnte, um Palladium zu ersetzen.
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